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Tips und Wissenswertes rund um Pflege und Anzucht

Ganz schoen scharf die Kleinen! Chili - Peppers...

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Wissenswertes:
Gemüsepaprika ist unseren Breiten schon lange heimisch. Chili peppers hingegen kommen ursprünglich aus Südamerika, sind aber inzwischen weltweit verbreitet. Die scharfen Sorten werden hauptsächlich in der mexikanischen, südamerikanischen, indonesischen, afrikanischen und orientalischen Küche verwendet, die milderen Sorten auch in Nordamerika und Europa.
Peppers gehören zu den Nachtschattengewächsen. Vom Schärfegrad werden sie unterteilt auf einer Skala zwischen 1 – 10. Praktisch keine Schärfe hat der bekannte Gemüsepaprika, um den Platz des schärfsten Chilis streiten einige Sorten, z.B. der Habanero Pepper und Scotch Bonnet. Die schärfsten Bestandteile der Früchte sind die Rippen und die Samen. Bei den schärferen Sorten sollte man bei der Zubereitung unbedingt Handschuhe tragen und jeden Kontakt mit den Schleimhäuten vermeiden. Anschließend die Hände waschen!
Es wird vielfach angenommen, daß Peppers einjährig sind. Das stimmt nicht. Es ist nur oft mühsamer, sie zu überwintern als jedes Jahr neu zu ziehen. Peppers sind nicht nur als Nutzpflanzen wegen ihrer Früchte beliebt, sondern sie setzen auch farbenfrohe Akzente im Garten – ganz besonders die scharfen Sorten.
Blüten:
Die Blüten der meisten Pepper sind zierlich und weiß bis grünlich. Sie blühen den ganzen Sommer über bis in den Herbst hinein. Damit Fruchtansatz erfolgt, sollte die Temperatur während der Blüte nicht unter 19°C fallen.
Standortwahl:
Warm und sonnig. Am besten ist eine Südseite, optimal Morgensonne. Die Pflanzen lieben und brauchen zwar viel Wärme und Sonne, aber zu viel direkte Sonne schadet den Früchten, besonders die intensive Nachmittagssonne. Ideal sind windgeschützte Plätze auf der Terrasse.
Wässern:
Als Tropenpflanze relativ hoher Wasserbedarf, aber Pepper vertragen keine Staunässe. Optimal ist ein Schutz aus Rindenmulch, um das Austrocknen des Bodens zu verhindern. In der Regel sollte es ausreichen, 1-2 pro Woche zu gießen, im Hochsommer natürlich mehr. Bei Wassermangel wirft die Pflanze Blüten oder Früchte ab. Unbedingt kalkarmes Wasser zum Gießen verwenden .
Boden:
Nährstoffreicher, duchlässiger Boden. Der Boden sollte leicht sauer sein, optimal ist ein PH-Wert von 5.0-6.5.
Düngen:
Hoher Nährstoffbedarf. Beim Auspflanzen gleich mit Düngen (z.B. Volldünger oder Guano) oder Kompost untermischen. Anschließend bis zur Blüte/Fruchtbildung nur mäßig düngen, sonst sind das Resultat wenig fruchtende Pflanzen, die „ins Kraut schießen“. Das gilt übrigens auch für Tomaten. Im letzten Sommer hatten wir einige solcher „Prachtexemplare“ Während der Blüte/Fruchtbildung regelmäßig alle 1-2 Wochen düngen. Je größer die Früchte sind, desto mehr Dünger wird benötigt. Gut geeignet ist Tomatendünger.
Überwinterung:
Problemlos im Haus. Die Pflanzen vertragen bis auf wenige Sorten überhaupt keinen Frost, sondern müssen schon bei 5°C ins Haus. Bei warmer und sehr heller Überwinterung kann es sogar sein, daß weiterhin Früchte produziert werden. Bei sehr warmer Überwinterung muß auf Spinnmilbenbefall geachtet werden. Im nächsten Frühjahr dürfen die Pflanzen frühestens 2-3 Wochen nach dem letzten Frost ins Freie. Optimal ist eine Bodentemperatur nicht unter 18°C.
Früchte /Ernte:
Die Früchte können grün geernet werden und reifen nach. Besser ist es natürlich, die Früchte an der Pflanze reifen zu lassen. Sie gewinnen an Schärfe und Geschmack – dies geht jedoch zu Lasten der Erntemenge. Viele Pepper-Sorten werden grün verzehrt, Beispiele sind Jalapeno, Serrano und natürlich Gemüsepaprika. Die Früchte sollten übrigens immer abgeschnitten werden. Beim Abbrechen beschädigt man die Pflanze sehr leicht. Die Stiele sind nicht so robust wie bei Tomaten.

Klassifizierung:

Capsicum annuum:
dazu gehören einige der bekannten Sorten wie Jalapeno , Peperone und Gemüsepaprika. Die meisten bei uns erhältlichen Früchte gehören zu dieser Gruppe.
Capsicum baccatum:

strauchartiger Wuchs. In diese Gruppe gehören einige südamerikanische Sorten, bis zu 0° winterhart- große Blätter und Blüten, z.T. sehr scharfe Früchte.
Capsicum chinense:

hierzu gehören superscharfe Peppers wie Habanero und Scotch Bonnet . Die Herkunft dieser Sorten ist übrigens nicht China.
Capsicum frutescens:

buschig wachsende Sorten wie Tabasco und andere sehr scharfe Peppers, auch viele Zierpfeffer.
Capsicum pubescens:

Hierzu gehört z. B. die südamerikanische Sorte Rocoto. Winterhart bis -5°C. Die Besonderheit dieser Gruppe sind die violetten Blüten, die behaarten Blätter und schwarze Samen.

Anzucht:
Die beste Zeit ist Februar – März, da die Pflanzen vom Auspflanzen bis zur Ernte je nach Sorte 60 - 90 Tage brauchen, einige südamerikanische Sorten sogar mehr als 120 Tage. Die beste Keimtemperatur liegt bei mindestens 25-30°C. Optimal ist ein Minigewächshaus. Als Faustregel kann man sagen: je wärmer, desto schneller die Keimung. Diese kann z.B. bei schnell keimenden Sorten schon nach 8-14 Tagen erfolgen, bei niedrigeren Temperaturen kann es bei der gleichen Sorte leicht mehrere Wochen dauern. Abgesehen von der Temperatur benötigen die einzelnen Pepper-Sorten zum Keimen sehr unterschiedliche Zeit: Süße Sorten keimen of schon nach ca. 6-8 Tagen.
Hot Peppers brauchen grundsätzlich länger, minimum 15 Tage, aber es gibt auch Sorten, die bis zu 3 Monaten brauchen! Einige Beispiele:
- Habaneros brauchen ca. 18-25 Tage.
- Ostindische, Thai hot Peppers und Sorten aus Malaysia brauchen 20-55 Tage.
- Tepin braucht am längsten: 21-100 Tage.
Vorbehandlung: Samen ca. ½ Tag in sehr warmem Wasser vorquellen lassen. Dies ist besonders bei einigen Exoten wichtig, die eine „Ruhepause“ einlegen, wenn die Temperatur unter 25°C sinkt, um das Keimen zur falschen Jahreszeit zu verhindern. Die Keimung einiger langsam keimender exotischer Samen wird gefördert, wenn man sie für 1 bis 2 Tage in Salzwasser legt (1 TL Salz auf 1 l Wasser). Danach die Samen unter warmem Wasser abwaschen. Anschließend die Samen auf feuchte Anzuchterde legen und nur ganz dünn (ca. 4-5 mm) mit Erde bedecken. Was Peppers gar nicht mögen, sind Schimmelpilze. Diese bilden sich im Minigewächshaus bei entsprechenden Temperaturen sehr leicht. Daher im Gegensatz zu anderen Samen unbedingt für ein wenig „Belüftung“ sorgen. Sobald die Keimlinge zu sehen sind, brauchen sie zum Wachsen Licht, sonst „vergeilen“ sie und können später ihr eigenes Gewicht nicht tragen. Notfalls mit einer Pflanzlampe nachhelfen (optimal sind 12 Stunden Sonnenlicht).
Pikieren:
Sobald die ersten echten Blätter vorhanden sind können die Pflanzen vorsichtig umgesetzt werden (meist ca. 2-4 Wochen nach Erscheinen der beiden Keimblätter). Das Einsetzen erfolgt in nahrhafte Blumenerde. Sie können jetzt auch die erste Düngergabe zum verbesserten Wurzelwachstum geben, z.B. phosphorhaltigen Flüssigdünger oder ein spezielles Wurzelhormon. Sobald es tagsüber schon einigermaßen warm draußen ist, können die Pflanzen zum Abhärten schon stundenweise ins Freie. Übrigens: Schnecken mögen die frischen kleinen Blättchen sehr gerne...