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Tips und Wissenswertes rund um Pflege und Anzucht

Pflanzen koennen auf unterschiedliche Art und Weise vermehrt werden:

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- Teilung der Mutterpflanze
- Teilung des Wurzelbereiches (Rhizome)
- Stecklinge
- Ableger
- Samen

Ø

Ø       Teilen der Mutterpflanze:

Die einfachste Methode. Bei vielen Stauden problemlos möglich. Es funktioniert natürlich nicht bei Bäumen und Sträuchern.

Ø       Teilen des Wurzelbereichs:

Dies funkioniert bei knollenbildenen Stauden und Blumen aber auch z.B. bei vielen Bambus-Arten. In diesen Bereich gehören auch die Brutzwiebeln bei Blumen, die nach der Blüte abgenommen und sofort wieder eingesetzt werden müssen. Allerdings ein etwas mühsames Verfahren, weil es mehrere Jahre dauert, bis eine schöne Blüte entsteht. Es ist meist günstiger, neue Blumenzwiebeln zu kaufen.

Ø       Stecklinge:

Dieser Bereich ist zu umfangreich, um ihn hier ausführlich zu behandeln, weil fast jede Pflanzenart eine andere Behandlung benötigt. Es wird dabei ein Teil der Pflanze (meist eine Spitze) abgeschnitten und in Wasser oder Erde gesteckt, bis sich Wurzeln entwickelt haben. Eine beliebte Abart z.B. bei Kakteen ist es, Stücke abzuschneiden, die Schnittstellen müssen allerdings erst einmal abtrocknen.

Ø       Ableger:

Viele Pflanzen sorgen selbst für Nachwuchs, indem sie Ableger oder Ausläufer bilden. Teilweise sind diese bereits bewurzelt und können leicht abgetrennt werden, teilweise haben sie keine oder nur wenige Wurzeln und sind noch eng mit der Mutterpflanze verbunden. In diesem Fall wird der Ableger vorsichtig mit einem Messer abgetrennt und muß dann in Wasser oder Erde Wurzeln ausbilden.

Bei einigen Pflanzen stirbt die Mutterpflanze ab, wenn die auf diese Weise für Nachkommen gesorgt hat.

Eine Abart ist, durch einen „Trick“ für das Entstehen eines Ablegers zu sorgen. Dies funktioniert bei vielen Sträuchern oder z.B. Rhododendren oder Azaleen: Man biegt einen Zweig herab auf die Erde, macht an der der Erde zugewandten Seite einen Schnitt und beschwert den Zweig rechts und links davon mit einem Stein. Nach einiger Zeit bilden sich an dieser Stelle Wurzeln.

Ø       Samen:

Bei vielen Pflanzen ist die eigene Samenernte einfach. Sie werden ja „frei Haus“ geliefert. Dennoch ist das Wissen, daß man braucht, damit diese Samen auch keimen, nicht zu unterschätzen. Ich meine damit nicht nur die richtige Vorbehandlung der Samen. Es gibt noch weitere Faktoren:

Es fängt schon damit an, daß man die Samen erst einmal finden muß. Nicht alle Pflanzen bilden bei uns Samen aus, besonders die „Exoten“ oder müssen „per Hand“ bestäubt werden.

Es gibt Samen, die so fein sind, daß eine eigene Ernte sehr mühselig ist (z.B. manche Eucalyptus-Arten und etliche Blumen).

Dann kommt der Zeitpunkt der Reife dazu: man muß schon wissen, wann die Samen geentet werden müssen. Zum falschen Zeitpunkt geerntet keimen sie ebenfalls nicht.

Bei Obst z.B. gibt es Sorten, die nur wenige Tage keimfähig sind, nachdem sie vom Fruchtfleisch befreit wurden. Selbst Bohnen können ein Problem sein. Manche Sorten sind sehr anfällig gegen bestimmte Krankheiten und werden daher unter ganz besonderen Bedingungen für die Samengewinnung gezogen.

Und zu guter Letzt: Man hat eine leckere Tomate und schafft es auch, die Samen zum Keimen zu bringen. Aber keiner hat den Bienen gesagt, daß sie nur diese eine Tomatensorte besuchen dürfen. Sortenreinheit ist leider nicht gewährleistet. Das können nur professionelle Gärtnereien.

 

Kleine Samenkunde

Samen bestehen grob gesagt aus 3 Bereichen: einer Samenhuelle, dem Keimling und einem Versorgungsbereich, dem sogenannten Endosperm. Dieses Nahrungsreservoir ist der Grund, warum fuer die Keimung keine Duengergabe notwendig ist und naehrstoffarmes Anzuchtsubstrat verwendet werden soll.
Der Same befindet sich vor der Keimung in einer Ruhephase aus der er geweckt werden muss.
Licht spielt bei der Keimung nur bei wenigen Sorten eine Rolle, das wichtigste Element ist Wasser. Dieses Wasser bringt den Samen zum Quellen, er sprengt die Huelle und die Keimung beginnt.
Bei weichen Samenhuellen ist die Keimung meist einfach, aber es gibt auch Huellen, die aus einer harten Schale bestehen. In diesen Faellen ist eine Vorbehandlung notwendig wie sie an anderer Stelle beschrieben wird, z.B. durch Einweichen oder Anrauhen der Schale. In der Natur uebernehmen Microorganismen, Bakterien und Pilze diese Arbeit.
Daneben gibt es auch andere Faktoren, die die Keimung verhindern, z.B. das Fruchtfleisch von Obst. Diese Keimhemmer muessen entfernt werden.
Andererseits gibt es auch positive Faktoren, die die Keimung ausloesen, z.B. bei vielen australischen Pflanzen ein Buschbrand. In diesen Faellen ist das Einweichen in Rauchwasser keimfoerdernd.
Ein weiterer Faktor ist die Waerme. In der Natur ist dies von den Jahreszeiten und den Klimabedingungen in der natuerlichen Heimat abhaengig. Die Samen brauchen zum Keimen sehr unterschiedliche Waermebedingungen, manche eine Spezialbehandlung (z.B. der Granatapfel) kurzfristige Temperaturabsenkung durch Lagerung im Kuehlschrank.